Das Biopsychosoziale Modell
Ob wir uns gesund oder krank fühlen, ist von mehreren Faktoren abhängig.
Es kommt auf das Zusammenwirken von Körper, Psyche und sozialem Umfeld an - die drei Säulen eines gesunden Lebens. In der Medizin spricht man vom biopsychosozialen Modell.
Zur biologischen Ebene gehört der Körper mit all seinen Organen und Zellen.
Biologische Einflüsse sind demnach zum Beispiel Krankheitserreger, die eine Infektion hervorrufen, ein Unfall, der eine Verletzung verursacht sowie Ernährung und Bewegung.
Auf psychischer Ebene betrachtet man die Seele. Dazu gehören das Denken, Fühlen und Handeln wie auch die Lebens- und Bewältigungsstrategien eines Menschen. So können zum Beispiel Angst, Trauer oder Freude eine Rolle spielen und diese Ebene beeinflussen.
Zur sozialen Ebene zählen das Lebensumfeld und die Lebensbedingungen. Belasten können hier zum Beispiel eine angespannte familiäre Situation oder herausfordernde, negative Arbeitsbedingungen. Man geht davon aus, dass die Ebenen sich gegenseitig beeinflussen. Dadurch kann der Ausgangspunkt für mögliche Gesundheitsprobleme in verschiedenen bzw. sogar mehreren Ebenen liegen.
Gerade für die Behandlung chronischer Beschwerden und Befindlichkeitsstörungen kann man sich die Zusammenhänge des biopsychosozialen Modells zu Nutze machen.
Denn auf allen drei Ebenen gibt es auch schützende Faktoren.
Auf biologischer Ebene zum Beispiel eine trainierte Muskulatur, die Überlastungen verhindern kann und ein sich im Gleichgewicht befindlicher Stoffwechsel, um die Energiereserven zu optimieren. Oder eine optimistische Lebenseinstellung und Bewältigungsstrategien auf psychischer Ebene.
Ein zuverlässiger Freundes- und Familienkreis kann zudem die soziale Ebene genauso positiv beeinflussen, wie vorteilhafte Arbeitsbedingungen. Unsere Gesundheit hängt also nicht nur von einer Ebene ab. Die drei Ebenen sind untrennbar miteinander verbunden und beeinflussen sich wechselseitig. Die Ursache für Probleme kann demnach überall liegen. Jeder Mensch kann die eigene Gesundheit selbst stärken und mit Hilfe verschiedener Maßnahmen nachhaltig positiv beeinflussen und auch wiederherstellen. Neben abwechslungsreichen Alltagsaktivitäten, durch eine ausgewogene Ernährung, Selbstachtsamkeit und Selbstfürsorge sowie einer positiven Lebenseinstellung, wie die Salutogenese.
